Kurzer Nachtrag zum Pokal-Aus der HSG Männer 1

Wie es in den vergangenen Tagen mehreren Presseberichten in Zeitungen und digitalen Medien zu entnehmen war, ist die erste Herrenmannschaft der HSG Ottweiler/Steinbach kampflos aus dem Hyundai-Auto Weis-Pokal ausgeschieden. Leider war keiner einzigen Pressemeldung der Hintergrund hierfür zu entnehmen. Insofern wurde bewusst einige Tage bis zu dieser Stellungnahme abgewartet, um zu sehen, ob sonst jemand hier einmal den Finger in die Wunde legt.

Die HSG wäre offiziell im Achtelfinale auf den TV Homburg II getroffen, seines Zeichens Bezirksligist. Statt der etatmäßigen 2. Mannschaft trat im bisherigen Verlauf des Pokals allerdings die 1. Mannschaft vom TV Homburg an, die derzeit Tabellenführer der RPS-Liga ist. Die erste Mannschaft des TV Homburg trat in der ersten Runde des Pokals bei der SGH St. Ingbert nicht an und lief fortan als TVH II auf, ein offenes Geheimnis. Somit hat man in der Begegnung gegen die HSG als offizieller Bezirksligist Heimrecht, wegen der niedrigen Spielklasse. Zwar werden im Pokal Einnahmen traditionell geteilt, jedoch wäre es auch in Coronazeiten schön gewesen, ein Spiel gegen eine vermeintlich große Mannschaft im Saarland vor eigenem Publikum zu haben. Sich als absolut überlegener RPS-Tabellenführer auf diese Art und Weise sein Heimrecht zu ergaunern, zeugt nicht unbedingt von Stil und Klasse. 

Insofern verwunderte es nicht, dass Homburg am eigens dafür angesetzten Pokalwochenende (19.-21.11.) nicht antreten wollte, da der offizielle Bezirksligist seltsamerweise ein Auswärtsspiel in der RPS-Liga hatte. Angeblich hätte man im Homburger Raum auch keine Halle zur Verfügung gehabt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt! Das Ottweiler Angebot, entweder am 20.11. gegen die tatsächliche 2. oder auch in Ottweiler (harzfrei) zu spielen wurden abgelehnt. Nebenbei sei bemerkt, dass die HSG ebenfalls ein Punktspiel am 19.11. hatte und daher auch nicht taufrisch angetreten wäre. Stattdessen wurde das Spiel von Homburger Seite lieber auf den anschließenden Donnerstag gelegt, an dem die HSG nahezu keine spielfähige Mannschaft aufbieten konnte, da auch Spieler der 2. und 3. Mannschaft jeweils schon festgespielt waren. 

Daher entschied man sich, auf die Partie zu verzichten und nahm die finanzielle Strafe dafür in Kauf. Man muss sich eben auch nicht alles bieten lassen. Die Vorgehensweise des TVH ist aber auch nicht neu und wurde auch bereits von anderen größeren Vereinen im Saarland praktiziert. Selbst die SZ berichtete hierüber, ohne einen kritischen Kommentar. Auch wenn man beim HV Saar den Ottweiler Standpunkt gut nachvollziehen konnte und ein solches Vorgehen zur Erlangung des Heimrechts nicht wirklich billigt, muss man sich zumindest fragen lassen, warum man an dieser Stelle nicht die Statuten anpasst. Jedenfalls ein fragliches Verhalten, von dem man denken sollte, dass es einem der klassenhöchsten saarländischen Vereine nicht würdig wäre. Man lernt aber scheinbar tatsächlich nie aus. 

Heja HSG!