Zum dritten Spieltag der noch jungen Saison empfing die erste Welle der HSG den TV Merchweiler zu etwas ungewohnter Anwurfzeit am späten Donnerstag Abend. Nach der Niederlage gegen Merzig wollte man wieder an die gute Leistung aus dem ersten Saisonspiel anknüpfen und die nächsten Punkte in heimischer Halle sichern.
Das gelang zu Beginn des Spiels auch durchaus. Durch schnell vorgetragene Angriffe und einer konzentrierten Abwehrleistung startete unsere M1 mit einer 4:1 Führung nach 6 Minuten. Und obwohl es den Gästen anschließend gelang, ihren Rückstand Stück für Stück aufzuholen, war man dennoch mit der Leistung der ersten 20 Minuten insgesamt zufrieden (11:11). Danach gab es allerdings einen Bruch im Ottweilerer Spiel, der sich leider bis weit in die zweite Hälfte zog. Im Angriff vergab man zahlreiche klare Chancen und in der Abwehr führten fehlende Absprachen dazu, dass man viel zu häufig den „einen Schritt“ zu spät kam und die Gäste so zu einfachen Toren einlud. So ging man mit einem 2-Tore Rückstand (12:14) in die Halbzeit, der sich bis zu Minute 40 sogar auf 6 Tore vergrößern sollte (16:22).
Doch nun zur Schlussphase: In einer Auszeit 14 Minuten vor dem Ende erinnerten die beiden Trainer Brusdeilins und Hoffman ihre Jungs noch einmal daran, was man bereits in der Halbzeit vorausgesagt hatte: dass dieses Spiel nur durch Kampf, Willen und Entschlossenheit gewonnen werden könne. Wenige Minuten später sollte diese Ansprache dann auch endlich Wirkung zeigen. Lag man in Minute 53 noch mit 5 Treffern zurück (22:27), startete die HSG schließlich einen Lauf, auf den der Gegner keine Antwort mehr wusste. Zu den 27 Toren der Gäste sollte von diesem Zeitpunkt an kein weiteres mehr hinzukommen. Durch konsequente Ballgewinne in der Abwehr und einer enorm verbesserten Trefferquote gelang innerhalb von 4 Minuten der Ausgleich zum 27:27. Als das Spiel bereits so aussah, als würden beide Teams einen Punkt verbuchen können, kam es in der letzten Sekunde durch ein unsportliches Foul von Merchweiler zu einer roten Karte inklusive 7-Meter für die HSG, den Daniel Keller letztendlich zum erlösenden Siegtreffer verwandelte.
Unterm Strich stehen nun also trotz einer über weite Strecken ausbaufähigen Leistung zwei wichtige Punkte, sowie die Gewissheit, kämpferisch ein absolutes Highlight setzen zu können.
Es spielten:
Tor: Lukas Keller, Lars Meyer
Feld: Christian Gehm (4), Marc Pitz (2), Daniel Kettering (2), Lucas Weißmann (2), Matthias Brusdeilins (3), Marius Werner, Patrick L’Hoste (5), Florian Knapp, Marcel Hoffmann, Michael Eich, Daniel Keller (10, 4/4)