Die HSG Ottweiler hat nach dem Sieg gegen Merchweiler in der Vorrunde den nächsten Saarlandligisten aus dem Pokal geworfen und steht somit völlig verdient im Halbfinale der Bank-1-Saar-Trophy. Dieses Mal war wiederum der Tabellendritte der Saarlandliga zu Gast, der sehr erfahrene und mit guten Spielern bestückte HC Schmelz. Beide Mannschaften mussten beim Spiel am ungewöhnlichen Donnerstagabend auf 1-2 Spieler verzichten und gingen ersatzgeschwächt in die Partie. Auf Seite der Ottweiler fehlte Sebastian Regitz und Schmelz musste auf ihren verletzten Spielmacher Weber und den Stammtorwart verzichten.
Als man dann nach einer Viertelstunde auf die Anzeige-Tafel der Seminarsporthalle schaute, konnte man seinen Augen kaum trauen. Die Truppe von Kai Schumann führte 9:1, konnte aus der starken 5:1-Abwehr heraus mit einem super aufgelegten Matthias Ottenbreit im Tor leichte Tore erzielen und hatte das Spiel über die gesamte Spielzeit gesehen im Griff. Die beiden besten und erfahrenen Spieler der Schmelzer Rokay und Werner hatte man weitestgehend im Griff und somit alle Trümpfe in der Hand. Dennoch nahm man sich Mitte der ersten Halbzeit nach dem fulminanten Beginn eine Auszeit und ließ den Gegner unnötigerweise auf 13:8 heran- und zurück ins Spiel kommen. Aber auch diese Phase wurde an diesem Abend schnell überwunden und der Vorsprung konnte zur Halbzeit wieder komfortabel auf 17:9 ausgebaut werden.
Die eigentliche Sensation nahm dann in Halbzeit zwei ihren Lauf. Der HC Schmelz war von nun an völlig abgemeldet, die HSG ballerte aus allen Lagen aufs Tor, stand weiterhin prächtig in der Abwehr und konnte über 25:11 auf 29:14 ca. 10 Minuten vor dem Spielende davonziehen. Vor allem Nils Habermann, den Schmelz selbst mit einer Manndeckung überhaupt nicht in den Griff bekam, konnte erneut mit 12 Treffern glänzen und noch erfreulicher, alle Spieler konnten sich in die Torschützenliste eintragen. Bis zum Spielende setzte sich der bisherige Verlauf fort und die Partie wurde mit 38:18 gewonnen, was vor diesem Spiel mit Sicherheit absolut niemand gegen den Tabellendritten der Saarlandliga erwartet hatte. Mit sehr viel Selbstvertrauen und viel Spaß am Handball gelingt mit einer tollen Leistung aller aber auch mal ein solches Ergebnis.
Nun hat man sich völlig verdient mit den tollen Spielen der vorherigen Pokalrunden für eines der beiden Halbfinalturniere im Januar qualifiziert. Stattfinden werden diese am 10. und 11.Januar. Die Veranstalter sind noch nicht bekannt. Unter den letzten 8 Mannschaften stehen mit Ottweiler und Niederwürzbach nur noch zwei Verbandsligisten, der Rest der Mannschaften wird aus Saarlandliga sowie RPS-Liga kommen und mit dem SV Zweibrücken, sogar ein Drittligist teilnehmen. Klar ist dass es hierbei für die HSG nur noch um den Spaß gehen wird und wohl ein Weiterkommen unmöglich ist. Dennoch wird der „Pokalschreck“ aus Ottweiler alles daran setzen, um vielleicht für weitere Überraschungen mit den besten Fans im Rücken, zu sorgen.
Aufstellung der HSG Ottweiler/Steinbach I:
Tor: Daniel Müller, Matthias Ottenbreit
Feld: Christian Gehm (4), Domi Schöndorf (2), Benedikt Neufang (3), Torsten Jung (1), Nils Habermann (12), Matthias Brusdeilins (4), Mike Groß (3), Fabian Wiesel (3/3), Marcel Hoffmann (4), Jan Riedesel (2)
Trainer: Kai Schumann
Betreuer: Volker Wiesel