Seit einigen Wochen haben die Mannschaften der HSG wieder den Trainingsbetrieb aufgenommen. Nach einer langen Erholungsphase, in denen dennoch viele Unternehmungen und Feste anstanden, unter anderem die traditionsreiche Mannschaftsfahrt, ging es zunächst zum Ausdauertraining ins Naherholungsgebiet Wingertsweiher. Natürlich machte sich in der ersten Einheit mit dem neuen Trainer Kai Schumann eine gewisse Nervosität bemerkbar, aber nach einigem Beschnuppern kann man jetzt schon sagen, dass sich sowohl erste als auch zweite Mannschaft gut mit dem Trainer verstehen und einer erfolgreichen und dennoch unterhaltsamen Arbeit nichts im Wege steht.
Auch in diesem Jahr galt es für die Aktiven der HSG an einem Wochenende im August wieder an Ausdauer und Technik zu arbeiten. Wie schon in den vergangenen Spielzeiten verbrachte man das Trainingslager in eigener Halle, nicht nur aus finanziellen sondern auch aus organisatorischen Gründen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten im Vorfeld gab es letztendlich doch genug Platz in der Halle und so konnte man wie gewohnt vorgehen. Donnerstags stand zunächst keine normale Trainingseinheit auf dem Programm, sondern ein Spiel gegen den kommenden Ligakonkurrenten VT Zweibrücken II. Dabei gab es für die erste Herrenmannschaft sowohl Positives als auch Negatives zu vermelden: Am Ende stand zwar ein Sieg, die Gäste kamen jedoch nicht vollzählig nach Ottweiler und konnten dennoch vermeintliche Schwächen der Heimmannschaft aufzeigen. Somit wussten die Spieler nach dem Spiel und der Ansage von Seiten des Trainers, was am Wochenende auf die zu kommen sollte. Am folgenden Tag traf man sich allerdings zunächst in Furpach, um bei einer Partie Fußball nicht nur Ausdauer, sondern auch Gemeinschaft zu stärken.
Der Samstag war geprägt von schweißtreibenden Einheiten am Morgen und enttäuschenden Telefonaten am Nachmittag. Nicht nur das Spiel der ersten Mannschaft wurde kurz zuvor abgesagt, auch die zweite Mannschaft durfte ihr Können im Pokal nicht zeigen, da Völklingen kurz vor Spielbeginn ebenfalls absagte. So kam man kampflos mit zwei Mannschaften in die nächste Runde im Pokal, und trat auf Grund der hohen Resonanz und des Zuspruchs der Spieler einfach gegeneinander an. Am Sonntag ging es dann um 7:45 zum erfrischenden Waldlauf, der zum gemeinsamen Frühstück in der Halle führte. Auch danach hieß es wieder Spielzüge einstudieren, Pässe und Würfe trainieren und vieles mehr. Anschließend fuhr die erste Mannschaft noch zum SV64 II nach Zweibrücken. Alles in allem schlug sich die Mannschaft gut gegen die schnellen, jungen Spieler der Gastgeber, verlor jedoch am Ende mit einem Tor wegen der mangelnden Konzentration, die nicht nur aus dem Hadern mit den Schiedsrichtern, sondern sicher auch aus den langen und intensiven Einheiten der vorangegangen Tage resultierte. Auch die zweite Mannschaft verlor gegen den Bezirksligisten Spiesen, zeigte aber Moral und Können, und auch hier spielte die Erschöpfung eine große Rolle. Nun stehen noch die letzten beiden Vorbereitungsspiele an, bevor man am letzten Augustwochenende in den Ligabetrieb geht.
Insgesamt hat sich am Kader der letzten Spielzeit nichts Gravierendes geändert, und auch der neue Trainer sieht bei einigen Jugendspielern und der 2.Mannschaft durchaus ausbaufähiges Potential, das er auch gegebenenfalls nutzen wird. Ansonsten zeigt die erste Herrenmannschaft der HSG Ottweiler eine ausgewogene Mischung an Jugend und Erfahrung. Bestes Beispiel ist hier die Torhüterposition: Den Platz zwischen den Pfosten teilen sich der zweitälteste und der jüngste Spieler. Daniel Müller, der wie die meisten der Ottweiler Jungs seine Erfahrung in der Verbandsliga sammelte, wechselt sich dabei eigenständig mit dem frisch gebackenen Abiturienten Matthias Ottenbreit ab. Auf den Außenpositionen und am Kreis stehen sich Spieler zwischen 2o und 30 gegenüber, die sich in ihren Anlagen und Spielweise jeweils stark voneinander unterscheiden. Hierbei besetzen Dominik Schöndorf und Torsten Jung die Linkssaußen-, die Linkshänder Christian Gehm und Kevin Cornelius die Rechtsaußenposition. Der Kreis wird vom agilen und schnellen Jan Riedesel und dem stämmigeren und durchsetzungsstarken Michael Staudter umkämpft. Im Rückraum hat man mit dem wurfgewaltigen Fabian Wiesel einen verlässlichen Spieler, der Aufmerksamkeit auf sich zieht, wodurch auf der Gegenseite Marcel Hoffmann, Marcus Hell und Matthias Brusdeilins ebenfalls zum sicheren Abschluss kommen können. Aus der Mitte heraus steuern die beiden Lenker Sebastian Regitz und Steffen Schumann die Angriffe. Insgesamt ist festzuhalten, dass alle Positionen über verschiedene Alternativen verfügen, die sich allesamt in Spielaufbau und Wurf kontrastieren. Auf diesem Wege hofft die HSG mit Kai Schumann den ein oder anderen Punkt in der Saarlandliga zu ergattern, auch wenn klar ist, dass man sich in jedem Spiel gegen den Abstieg beweisen muss.
Dies resultiert aus unter anderem aus der Vereinspolitik, die allerdings auch die Meinung der Mannschaft wiedergibt. Im Verein sind alle Spieler gleich, kein Spieler bekommt eine finanzielle Vergütung oder anderweitige Unterstützung für seine sportliche Leistung. Daraus folgt einerseits, dass es nur sehr sehr schwer gelingen kann, hochkarätige Spieler oder gar Jugendtalente von außerhalb in den Verein zu locken. Andererseits bedeutet dies aber auch, dass von den 14 Stammspielern im Kader der ersten Herrenmannschaft zehn aus der eigenen Jugend kommen, und die restlichen 4 allerhöchstens 15 Fahrminuten von der Spiel- und Trainingsstätte in Ottweiler entfernt wohnen. Diese Bild spiegelt sich auch im restlichen Aktivenbereich wider. Dennoch konnte es gelingen, mit der Herren- und Damenmannschaft in die höchste saarländische Spielklasse aufzusteigen. Dies wirbt wiederum für die tolle Jugendarbeit und lockt viele Mädchen und Jungen aus Ottweiler zum Handball. Die Politik geht also auf, auch wenn der Verein in dieser Klasse sicherlich an seine Grenzen stoßen wird.
Hinzu kommt, dass der Hexenkessel Seminarsporthalle mit den besten Fans der Liga besetzt ist, die nicht nur die Spieler persönlich kennen, sondern auch von allen Spielern gekannt werden und sich in ihrer Begeisterung und ihrem Engagement durchaus mit den Anhängern saarländischer Zweitligisten messen dürfen. Für alle Spieler der HSG ist es immer wieder ein fantastisches Gefühl vor einer solchen Kulisse zu spielen! Wir freuen uns schon jetzt auf spannende Spiele mit dem Achten Mann und Team 17 im Rücken! Am nächsten Samstag startet die Herrenmannschaft endlich in die Saarlandliga, wenn es gegen die alten Rivalen der HF Illtal geht. Gleich zu Beginn steht also ein schwieriges aber mit Sicherheit interessantes Spiel auf dem Programm. Anwurf ist am Samstag, den 25. August, um 18:45 Uhr, in der Seminarsporthalle in Ottweiler. Die Mannschaft und der neue Trainer freuen sich auf die Unterstützung der Fans!